Samstag, 06. April 2019: Sprechtheater – Lesung aus "Dreck" von Robert Schneider
Isaak Dentler (Lesung) und Christian Elsas (Klavier)
Der sich illegal in Deutschland aufhaltende Iraker Sad, der Abend für Abend als harmloser Rosenverkäufer durch die Restaurants und Bars zieht um zu überleben und sein Studium zu finanzieren, wird von seinem Arbeitgeber rücksichtslos ausgenutzt.
Nach seinem Erfolgsroman „Schlafes Bruder“ veröffentlichte Robert Schneider 1993 ein Jahr danach das verstörende Einpersonen-Theaterstück „Dreck“, in dem Ausländerhass und Fremdenfeindlichkeit aus einer gespiegelten Perspektive beschrieben werden, die entwaffnet. Das hintersinnige und berührende Stück konfrontiert mit stillschweigend akzeptierten Vorurteilen, die normale Bosheit einer satten Welt, mit der alltäglichen Ausländerfeindlichkeit.
Dabei ist der eigentümliche Reiz des Stückes Resultat des Perspektivwechsels: nicht wir werden angeklagt, vielmehr übernimmt der Protagonist die Normen, Vorurteile und Stigmatisierungen der Gesellschaft, in der er lebt und macht sich so selbst demütig zum Sündenbock. In einem inneren Monolog, der sich leitmotivisch wie ein rhythmisches Kreisen um die immergleichen, sprachlich nur gering variierten Themen gestaltet, schwärmt er von Sauberkeit und Ordnung im Land, der Sprache und Kultur, wettert gegen Asylbewerber und Ausländer und erlebt sich dabei als ein Stück Dreck. Kongenial wird in dem besonderen literarisch-musikalischen Projekt der Text immer wieder durch Musik vertieft. Erklingen werden an diesem Abend aufwühlende und dramatische Werke von Debussy, Chopin, Fišer und Liszt, die viele Facetten von Sads Innenleben widerspiegeln.
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