Stadttheater Aschaffenburg: Details zur Veranstaltung –

Jakob Encke, Violine
Daniel Stoll, Violine
Leonard Disselhorst, Violoncello
Sander Stuart, Viola

Giuseppe Verdi
Streichquartett e-Moll

Carl Vine (*1954)
Streichquartett Nr. 3

Jazz und Pop nach Ansage der Künstler 

Aus purer Langeweile schrieb Giuseppe Verdi sein einziges Kammermusikwerk: Eine Opernsängerin war erkrankt, Proben mussten verschoben werden, und die Wartezeit vertrieb sich der gefeierte Bühnenkomponist mit dem Streichquartett e-Moll. Stilistisch orientierte er sich an den Wiener Klassikern, doch wer genau hinhört, kann auch Motive aus Aida und Macbeth erkennen.
Den Australier Carl Vine machten Ballettmusiken bekannt, doch mittlerweile hat er auch sechs Streichquartette komponiert. Nr. 3 aus dem Jahr 1994 lässt das Ensemble anfangs wie ein einziges großes Instrument wirken.
Schließlich folgen melodische Soli einzelner Spieler und ein wahrhaft dämonisches Finale. Eigenarrangements in verschiedenen Stilen des Jazz und Pop sind mittlerweile ein Markenzeichen des Vision String Quartet, ebenso wie der Verzicht auf Stühle (außer für den Cellisten) und Notenpulte. Doch was genau sich in der Wundertüte der zweiten Programmhälfte versteckt, ob Beatles oder Benny Goodman, Samba oder Heavy Metal – das bleibt bis zur jeweiligen Anmoderation ein Geheimnis.