Sprechtheater
1984
Schauspiel nach George Orwell
DATUM:
Sa. 11.10.25UHRZEIT:
19:30DAUER:
2 Stunden, inkl. PauseEINTRITT:
PG2, 17-38 EURORT:
Stadttheater Bühne 1a.gon München
Dramatisiert von Alan Lyddiard
Inszenierung: Johannes Pfeifer
Mit Peter Kremer, Christian Buse, Marcus Widmann, Georg Stürzer, Pia Kolb
Im Staat Ozeanien: Die allmächtige Einheitspartei überwacht alles und jeden rund um die Uhr. Überall hat der große Bruder seine Augen und Ohren – zum Wohle und zur Sicherheit aller Bürger, wie die Regierung versichert. Winston Smith arbeitet im „Ministerium für Wahrheit“. Er verfälscht die Geschichtsschreibung im Sinne des Regimes, schafft alternative Fakten und sorgt dafür, dass die Bewohner Ozeaniens selbst widersprüchlichste Informationen als wahr empfinden. In Winston aber gärt es. Er kann sich der totalitären Herrschaft nicht länger kritiklos beugen und begeht ein für ozeanische Maßstäbe schlimmes Verbrechen: Er denkt selbstständig und führt heimlich Tagebuch. Winston verliebt sich in seine Kollegin Julia und beide beschließen, Kontakt zum Widerstand im Untergrund aufzunehmen. Doch die Gedankenpolizei hat sie bereits im Visier…
George Orwell schrieb den Roman „1984“ anno 1948. Die gedrehte Jahreszahl gab dem rasch weltberühmt gewordenen Buch den Titel. 1948 schien es ein Blick in eine sehr weit entfernte, dystopische Zukunft. Auch im realen Jahr 1984 bestand noch nicht viel Grund zur Sorge. 40 Jahre später sieht das ganz anders aus: Die totale Überwachung ist inzwischen technisch möglich. In der einen Atommacht scheint man sich an „Neusprech“ (Krieg ist Frieden, Wahrheit ist Lüge…), oder wie es heute heißt, „Alternative Wahrheiten“ zu gewöhnen, die andere bricht alle Verträge, die über Jahrzehnte einen globalen Frieden sicherten, und überfällt ihren Nachbarn mit Territorialansprüchen. Dass eine Diktatur unsere bei Google, Facebook, Amazon & Co. freiwillig hinterlassenen Daten requiriert und nach Belieben Persönlichkeitsprofile und „Selektionslisten“ erstellen kann, erscheint plötzlich sehr real. Immer mehr Demokratien werden bedrängt, Diktatoren zeigen offen ihre Machtgelüste. Eine höchst gefährliche Situation. Deshalb ist es so wichtig, dass „1984“ gerade jetzt gezeigt wird – um zu sensibilisieren und wachzurütteln.