Grenzgänge
Nikita Miller
Es war einmal im Nirgendwo
„In der Sowjetunion waren wir die Deutschen, in Deutschland sind wir die Russen" – diese Worte seiner Großmutter haben sich in Nikita Millers Gedächtnis eingebrannt. Seine Oma würde heute noch schwören, dass man mit einem Gläschen Wodka mit Pfeffer alle Probleme lösen kann – vom Schnupfen bis zur Identitätskrise. Aber ganz so einfach ist es dann doch nicht. Miller gräbt deswegen tief in seiner Familiengeschichte und findet erstaunliche Parallelen zur Gegenwart. Er möchte wissen: Was macht uns eigentlich zu dem, was wir sind?
Die Gene unserer Vorfahren? Der Ort, an dem unser Personalausweis ausgestellt wurde? Oder vielleicht doch die Tatsache, dass wir als Einzige in der Klasse wussten, wie man „Dostojewski" richtig ausspricht? Mit der Präzision eines deutschen Uhrmachermeisters und der Seele eines russischen Poeten nimmt Miller sein Publikum mit auf eine Reise durch Zeiten und Kulturen. Denn am Ende ist es wie mit einem guten Borschtsch – erst die Mischung macht's interessant. Und manchmal braucht es eben eine Identitätskrise, um herauszufinden, wer man wirklich ist.