Kammerkonzert
Trio Orelon
Werke von Haydn, Schostakowitsch und Ravel
Judith Stapf, Violine
Arnau Rovira i Bascompte, Violoncello
Marco Sanna, Klavier
Joseph Haydn (1732-1809)
Klaviertrio Nr. 32 in A-Dur Hob. XV:18
Dmitri Schostakowitsch (1906-1975)
Klaviertrio Nr. 2 in e-Moll op. 67
Maurice Ravel (1875-1937)
Klaviertrio in a-Moll
Überraschend, geistreich, humorvoll – so lassen sich Joseph Haydns Klaviertrios beschreiben, vor allem die zwölf späten, die in Zusammenhang mit seinem zweiten Englandaufenthalt entstanden. Im ersten, dem A-Dur-Werk, wirkt der Kopfsatz wegen seiner unerwarteten Pausen und Tonartwechsel stellenweise wie eine freie Fantasie. Es folgt ein melancholischer Mittelsatz und ein temperamentvolles, ungarisch angehauchtes Finale.
Dmitri Schostakowitsch schrieb mit einem zweiten Klaviertrio von 1944 eine Gedenkmusik für seinen gerade verstorbenen Weggefährten Iwan Sollertinski. Zugleich reagierte er auf erste Nachrichten vom Holocaust: Ins Finale integrierte er Elemente jüdischer Volksmusik, die er liebte, weil sie „fröhlich erscheinen und in Wirklichkeit tief tragisch sein kann.“
Als Maurice Ravel einmal gefragt wurde, wie er mit seinem Klaviertrio vorankomme, soll er geantwortet haben: „Mein Trio ist fertig; es fehlen mir nur noch die Themen.“ Am Ende ließ er sich von so unterschiedlichen Inspirationsquellen wie der baskischen Volksmusik, der malaiischen Dichtkunst und der barocken Passacaglia inspirieren.